Und vergib uns unsere  Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Matthäus 6, 12

Vergeben fällt uns sehr, sehr schwer. Als ich darüber nachdenke, fallen mir die Dinge ein, die mich immer wieder zornig machen. Unrecht! Rache! – schreit es in mir. So darf das nicht weitergehen! – und ich fange wieder an, mich in Gedanken zu wehren und zu kämpfen. Dann ist es schwer, sich wieder darauf zu besinnen, daß ich ja vergeben habe. Das war mein Entschluß, und Jesus hat mir dabei geholfen.
Allmählich merke ich, daß es viele, viele Menschen gibt, die fast gestorben wären. Manche durch Selbstmord, andere durch Krankheit oder Unfall. Und alle suchen den Schuldigen, und wenn kein Mensch schuldig ist, dann beschuldigen sie das Schicksal oder besser gesagt: Gott. ER hat es zugelassen. ER liebt mich nicht. ER straft mich.
So sind unsere Gedanken.
Als Jesus am Kreuz hing, war Er unschuldig. ER hing dort als Mensch, nicht als Gott. Zu jedem Zeitpunkt hätte Er wieder in Seine göttliche Gestalt zurück können, aber Er wollte es nicht. ER wollte das Gericht über jede unserer Sünden, – all die kleinen und die großen Sünden sollten an Ihm bestraft werden, damit wir erlöst sein können. ER hätte Grund gehabt zu sagen: Unrecht! Rache! – aber Er tat den Mund nicht auf und jammerte nicht. Nein, Er betete für die Folterknechte: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“
So wie Jesus, so will ich es auch machen: Vater, vergib ihnen, denn sie wisssen nicht, was sie tun! – und Jesus hilft mir beim Vergeben. Und wenn ich Gott böse bin, weil Er etwas Schweres zugelassen hat, dann will ich vergeben und Gottes Willen annehmen. ER quält mich nicht aus Spaß.
Ich will vergeben, um mein Herz zu schützen. Denn Unvergebenheit macht bitter und führt  ins Selbstmitleid. Wirklich, wir werden herzkrank.
Wollen wir ein frohes, dankbares, zufriedenes Herz, müssen wir vergeben. Sonst frißt die Bosheit uns auf.

HErr, ich vergebe, obwohl es mir sehr, sehr schwer fällt! Du hast mir vergeben und Du hast dem Schuldigen vergeben, nun will ich es auch. Bitte hilf mir dabei! Danke, daß Du die Strafe für meine Sünde getragen hast!