Das stille Kämmerlein – 12.05.2016

Das stille Kämmerlein – 12.05.2016

Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
Matthäus 6, 6

Es mag Leute geben, die gern öffentlich und laut beten. Vielleicht fühlen sich solche Leute übergangen, wenn sie beim Tischgebet oder anderen Gelegenheiten nicht die Leitung haben dürfen. Für sie scheint es eine Frage der Autorität zu sein. Gott möchte das nicht so. ER mag die Demut.
Damit wir nicht in Versuchung kommen, unser Gebet und andere christliche Aktivitäten als Zeugnis für unsere große Geistlichkeit und Heiligkeit zu nehmen, möchte Gott, daß wir im Stillen Kämmerlein beten. Die anderen Menschen sollen es nicht sehen, wenn wir mit unserem Himmlischen Vater reden. Wozu auch?
Es sind Stunden der stillen Zwiesprache, Stunden der Gemeinschaft und Zeiten, in dem man sein Herz ausschüttet. Es ist kein Selbstgespräch, sondern das Gegenüber ist spürbar anwesend. ER legt uns Seine Gedanken ins Herz, so daß wir fühlen können, was Gott möchte. ER tröstet, spricht Mut zu, legt Zuversicht und Freude ins Herz. So werden wir fit für das Leben draußen, als Zeuge für unseren geliebten HErrn.
Im Verborgenen legt Gott uns manchmal einen kleinen Gedanken ins Herz, so wie ein kleiner Wassertropfen. Doch jedesmal legt Er noch ein paar Tropfen dazu, bis wir es selber merken. Ja, da wächst etwas im Verborgenen, sogar von uns selber unbemerkt! Doch wenn der Gedanke größer wird, kann man ihn nicht mehr einfach beiseite schieben; – der Tropfen ist eine kleine Pfütze geworden. Wir fangen an, mit Ihm darüber zu reden und ER zeigt uns mehr und mehr Seinen Plan. Langsam begreifen wir, daß Gott Neues schaffen will; – der Tropfen ist zum kleinen Bächlein geworden. Wir können es jederzeit abwürgen und nicht mehr darüber reden, aber das heißt auch, die Gemeinschaft mit Ihm zu beenden. Also diskutieren wir und erklären Gott, daß so etwas nicht geht, was Er vorhat, und vor allem, daß wir nicht der richtige Mensch dafür sind. Doch ER hat Geduld, als ob Er uns gar nicht hören würde. Langsam schwindet unser Widerstand und wir willigen ein, weil es ja Gottes Sache ist. Und dann fangen wir an, diesen Gedanken in die Tat und die Wirklichkeit umzusetzen: Der Tropfen ist zum lebenspendenden Bach geworden.
So ist es mit Visionen, die Gott in unser Herz legt, damit sie Wirklichkeit werden! Als unscheinbarer Tropfen fangen sie an und enden als großer Fluß. Denn die Vision ist von Ihm und ER sorgt dafür, daß wir es schaffen.
Ein Leben ohne Vision ist wie ein Leben ohne Hoffnung; – kalt, leidenschaftslos, sich treiben lassen, mutlos, freudlos … einfach langweilig. Geh lieber in die Stille und warte, bis Gott dir eine lebendige Vision gibt, und dann warte wieder im Gebet, bis der Tropfen groß genug ist! Und dann vertraue auf Ihn, daß ER es in die Wirklichkeit bringt.

Danke, himmlischer Vater! Du redest mit mir, wenn ich mit Dir allein bin. Du formst und änderst mich. Du gibst mir gute Gedanken und Ideen. Hilf mir, mit diesen kleinen „Tröpfchen“ vorsichtig umzugehen! Hilf mir, Deine Gedanken und Visionen in die Tat umzusetzen! Allein schaffe ich es nicht.

Bibellese heute: 1. Thessalonicher 1, 1 – 10

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