Meine Schwester von der Straße – 03.07.2017

Meine Schwester von der Straße – 03.07.2017

Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
Matthäus 25, 40
Jesus erzählt vom Jüngsten Gericht. ER teilt die Menschen in Böcke und Schafe und sagt zu den Schafen: Kommt und geht hinein in das Reich Gottes! Denn ich war nackt, und ihr habt mich gekleidet. Ich war hungrig, und ihr habt mir zu Essen gegeben. Ich war krank, und ihr habt mich besucht. Ich war im Gefängnis, und ihr habt mich besucht. Ich war durstig, und ihr habt mir zu Trinken gegeben. Ich hatte keinen Platz zum Schlafen, und ihr habt mich aufgenommen. Dann fragen die „Schafe“? Wann war das? Wann haben wir Dich so gesehen? Und Jesus sagt: Was ihr für einen meiner Brüder und wenn er noch so gering ist, getan habt, das habt ihr für mich getan.
Heute fiel mir eine Geschichte ein. Ich stand mit dem Auto an einer Ampel und sah eine alte, blinde Frau, die über die Straße wollte. Natürlich fing ich sofort an zu beten, damit Jesus ihr hilft, die Straße zu überqueren. Doch sie blieb stehen, als es „Grün“ war. Also betete ich weiter. Ich betete wie ein Weltmeister, vollzog alle Rituale, betete Gebete, die bei andern erfolgreich waren und die ich mal gehört hatte. Fast drei Stunden lang betete ich für diese arme, blinde Frau. Doch es wurde eher schlimmer mit ihr. Die Sonne stach ihr auf das Haupt, der Regen durchnäßte sie und sie fror. Aber Gott hatte kein Erbarmen. ER half nicht. Allmählich kamen mir Zweifel, ob Gott überhaupt Gebet erhört….
Diese ausgedachte Geschichte verdeutlicht sehr, wie wir Christen uns hinter unser Gebet zurückziehen und die Welt ihrem Schicksal überlassen. Schlimm, unsere Verantwortungslosigkeit!! Natürlich wäre jeder vernünftige Mensch sofort aus dem Auto ausgestiegen und hätte der Frau über die Straße geholfen. Nur wir, wir sehen die Not und wollen ihr einzig mit Gebet begegnen. Wir wollen, daß Gott die Arbeit tut, für die wir uns zu schade sind.
Heute sah ich meine neue „Freundin“ Ruth wieder. Ich hatte inzwischen wegen meiner empfindlichen Nase gebetet, und tatsächlich, der Geruch machte mir nichts mehr aus. Sie freute sich, als sie mich sah und ich mich ebenfalls. Ich konnte ihr noch einige belegte Brote mitgeben, aber habe mich nicht getraut zu fragen, wo sie wohnt. Wir brauchen offene Häuser für solche Gotteskinder, wo sie einige Zeit wohnen und sich erholen können.
Jesus braucht unsere Arme und Beine. ER hat nun keine auf dieser Erde, nur unsere. ER braucht unsere Mitarbeit.
Beten ist gut, aber allein verändert es die Welt nicht. Nur Taten verlaufen ins Leere. Es gehört zusammen, Beten und Taten! Aber wenn Jesus ganz in uns wohnt, brauchen wir nicht extra zu beten, dann handeln wir sofort, ganz im Sinne unseres HErrn.
Danke Jesus, Du hast mich gerettet! Du warst Dir nicht zu schade, mich anzufassen und zu lieben. Hilf, daß ich keine Hemmschwellen mehr habe, anderen zu helfen! Warum sollte ich Dich bitten, wenn ich es selber tun kann?

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