Falsche Rücksicht und Sorge – 2016.0616
Als Petrus diesen Jünger (Johannes) sah, fragte er Jesus: HErr, was wird denn mit ihm? Jesus antwortete ihm: …., was geht das dich an? Du aber folge mir nach!
Johannes 21, 21f.
Petrus war besorgt um Johannes. Doch Jesus rügt ihn scharf: Was geht es dich an? Normalerweise sollen wir besorgt umeinander sein und füreinander beten und sorgen. Warum wird Jesus hier so streng?
Es ist der Frage nach dem Herren. Wer hat zu bestimmen? Und das soll ganz eindeutig der HErr selber sein und nicht Petrus. Wir Menschen machen ja Gott gern Vorschriften oder Vorschläge, was ER mit anderen Menschen tun soll.
Doch Jesus ist der Herr über Petrus genau so wie über Johannes. ER bestimmt, und deshalb können wir falsche Sorge weglassen. Wir brauchen Gott nicht überreden, bestimmte Dinge zu tun. Wir brauchen nicht so zu beten, als ob Gott den Bruder vergessen hätte und wir Ihn erinnern müssen. Gott selber ist verantwortlich für den Bruder, – und ER hat Geduld mit ihm, ER liebt ihn, ER schützt ihn, ER geht Seinen Weg mit ihm.
Wenn wir den Bruder in Schwierigkeiten oder sogar in einer Sünde oder Unwissenheit sehen, was machen wir dann? Muß die ganze Welt es wissen? Müssen wir Jesus benachrichten? Wir dürfen in der Stille für den Bruder beten und ihm das Allerbeste wünschen, was Gott ihm geben kann. Aber wir dürfen nicht richten, nicht verurteilen, Gott keine Vorschläge machen, Gott nicht drängen, etwas in unserem Sinne zu tun.
Wir müssen Jesus nachfolgen, das ist unsere Aufgabe. Aber aus Rücksicht auf andere und aus Sorge um andere Menschen schließen wir machmal Kompromisse. Jesus sorgt aber für den Anderen, falls er Nachteile wegen meiner Nachfolge erleiden sollte. Wir dürfen nur darum besorgt sein, Jesus in allen Dingen nachzufolgen.
Wegen der lieben Frau, den Kindern, den Freunden und Kollegen und auch oft wegen der Gemeinde tun wir nicht das, was Jesus eigentlich von uns möchte. (Manchmal ist diese Sorge nur vorgeschoben; in Wirklichkeit gefällt es uns ganz gut, Jesus in diesem einen Punkt nicht ganz zu folgen). Übergeben wir diese Menschen Jesus, geben wir sie ganz in Seine Hand und lassen Ihn sorgen. Wir folgen Ihm lieber nach. Auch in diesem Punkt ist das Vertrauen in den Guten Hirten gefragt; – ER ist keiner, der uns und andere absichtlich quält und das Leben noch schwerer macht, wie es schon ist.
Hüten wir uns aber auch davor, unsere Fürsorge für die Unsrigen zu vernachlässigen, indem wir sagen: Keine Zeit für Dich! Ich muß dem HErrn dienen …. Nein, so ist der Dienst für den HErrn nicht. Er befreit uns nicht von unserer Fürsorge, die der HErr uns aufgetragen hat.
Danke Jesus, Du machst frei! Ja, ich will und kann Dir folgen, denn Du meinst es gut mit mir und den anderen. Ich weiß, sie sind alle in Deiner starken, liebevollen Hand. Ich will auf Dich sehen, und tun, was Du für richtig hältst. Ich will für die Meinen sorgen, aber Kompromisse im Glauben gehe ich nicht mehr ein. Du hältst Deine Hand über mir, da bin ich sicher, entspannt und froh!