Der beste Freund
Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen verabredet und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es; nehmt Ihn fest. Sogleich ging er auf Jesus zu und sagte: Sei gegrüßt, Rabbi! Und er küßte Ihn. Jesus erwiderte ihm: Freund, dazu bist du gekommen? Da gingen sie auf Jesus zu, ergriffen Ihn und nahmen Ihn fest.
Matthäus-Evangelium 26,48ff
Freund und freundlich hängen zusammen; ein Freund ist freundlich! Selbst wenn er einmal ernste Worte zu reden hat und nicht alles gut finden kann, so meint er es doch gut und seine Kritik ist freundlich. Es hat keine Verurteilung in sich, sondern ein gutes Ziel.
Jesus ist so ein Freund! ER wollte sogar mit dem Verräter Judas Freund sein. ER wußte, was der Kuß bedeutete und doch ließ ER sich küssen. ER fragte Judas noch einmal, willst Du das wirklich tun? ER war ohne Rachsucht oder Strafgedanken; es wäre Ihm am liebsten gewesen, wenn Judas zurück an Sein Herz gekommen wäre. Darum hält ER ihm den Rückzug offen, sieht ihn freundlich an und ist offen für den Kuß der Freundschaft; – obwohl ER es schon besser weiß. Aber das Wesen der Liebe ist Hoffnung und Freundlichkeit. Sie läßt sich niemals verbittern oder verhärten.
Jesus will unser Freund sein. ER hält uns die ausgestreckte Hand hin und wir können einschlagen: Wir wollen Freunde sein! ER sucht keine Diener, Arbeiter oder Sklaven, sondern Freunde. ER will freundlich mit uns reden, ohne jede Verurteilung; Er will uns Mut und Hoffnung geben, denn ER hat sie für uns. So wie Abraham, Mose, Elia, Johannes und Petrus Freunde Jesu waren, so sollen wir es auch sein. ER will mit uns sprechen, auf uns hören und mit uns freundlich umgehen. Es soll keine Geheimnisse geben zwischen Freunden, aber es wird auch nichts Schlechtes über den anderen weitererzählt. Vertrautheit, Verschwiegenheit, Freundlichkeit, Hilfe in Not, das sind die Zeichen der Freundschaft. Jesus will heut unser Freund sein!
Ja Jesus, ich möchte deine Freundschaft! Ich schlage ein in diesen Bund, und ich möchte Dein Freund sein, so wie Du meiner bist. Du umgibst mich mit Deiner Freundlichkeit und redest freundlich zu mir; – wo gibt es so einen Gott? Du willst nicht meine Arbeit, sondern mein Herz. Ja, ich will es Dir geben, Du sollst darin wohnen und Dich wohl fühlen. Laß uns Freunde sein, heute und für immer!