Von der Pflicht zur Vergebung – 07.07.2018

Von der Pflicht zur Vergebung – 07.07.2018

Jesus sagt:
Und wenn er (dein Bruder) sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will mich ändern !, so sollst du ihm vergeben.
Lukas 17, 4
Jesus sagt nicht, daß wir warten sollen, bis sich dieser Bruder wirklich ändert. ER sagt: Wenn er sich ändern will, dann vergib ihm. Das ist ein großer Unterschied, denn meistens dauern Änderungen ziemlich lange. Wir wollen uns wohl ändern, tun uns aber damit sehr schwer. Es dauert und dauert, bis wir es endlich schaffen, alte Wege zu verlassen und uns neue anzugewöhnen. Wir wollen dem Bruder eine Chance geben und Hoffnung investieren.
Jesus spricht von Vergeben, nicht von naivem Leichtsinn. Wenn mich jemand einmal betrogen hat, muß ich vergeben, aber ich bin beim nächsten Mal vorsichtig! Da vertraue ich nicht mehr naiv. Dafür gab uns der HErr den Verstand. Wir sind voller Liebe, aber wir wissen, die Welt ist dennoch schlecht. Wir wollen nicht auf jeden Trick jedesmal aufs Neue hereinfallen, als wären wir etwas dumm.
Gerade nicht-christliche Ehepartner berufen sich gern auf unsere Pflicht zur Vergebung und verändern ihr Benehmen in keinster Weise. Jesus will, daß wir vergeben, aber nicht, daß wir dumm, naiv und leichte Beute für Brutalität oder Alkoholiker sind. ER meint:  Vergib, aber sei klug, vertraue nicht zu schnell! Du bist mir viel wert, ich will nicht, daß man dich ständig betrügt und belügt! Du hast wirklich einen Wert, und andere sollen dich nicht als Fußmatte benutzen! ER will dich schützen.
Jesus will, daß Du deinem Bruder ständig vergibst und immer neu die Hoffnung auf Änderung hast. ER geht mit gutem Beispiel voran. ER vergibt dir deine Schuld ständig, und wenn du siebenmal oder siebzigmal am Tag zu Ihm kommst und bekennst: Ich habe versagt, vergib. Immer wendet ER sich Dir neu zu und hat Hoffnung für Dich. Einmal wirst du es schaffen, das weiß ER! ER sieht dein Herz und weiß, ob du mit Ihm spielst oder es ernst meinst.
Gerade die Süchtigen haben große Probleme mit der Vergebung, weil sie sieben oder siebzigmal am Tag versagen. Und gerade ihnen sagt Jesus: Ich vergebe dir, ich bin dir nicht böse, ich vergesse dein Versagen, ich verurteile dich nicht. – Aber ER sagt auch: Sei klug, benutze deinen Verstand! Wenn du dich ändern willst, brauchst du Hilfe von anderen Menschen oder von mir. Höre auf mich,  folge dem Geist! Du brauchst nicht ständig versagen, daß tut dir nicht gut, das ruiniert den Rest deines Selbstwertes! Komm, finde an meinem Herzen Ruhe und Frieden, und dann laß uns gemeinsam überlegen, wie wir den feind überwinden.
Hab Mut! Sieh auf Ihn und binde dich eng an Ihn, lache die Probleme aus und höre nicht auf die Verführung, – Du brauchst es nicht! ER hat dich frei gemacht.

Danke Jesus! Du verurteilst mich nicht, obwohl ich nur ein schwacher Mensch bin! Du hast immer neue Hoffnung für mich und stehst zu mir! Ich sehe, in manchen Punkten habe ich mich schon geändert, nun hilf auch in den schwierigen Sachen! Danke, Du hast mich lieb, stehst zu mir, vergibst und verurteilst mich nicht, kennst eine Lösung für die Probleme und hast Geduld, bis ich es erfasse. Danke!!!

Ein Gedanke zu „Von der Pflicht zur Vergebung – 07.07.2018

  1. Hier wird Vergebung und Versöhnung vermengt. Das sind aber zwei unterschiedliche Themen. Die Aufgabe zu vergeben ist immer gültig. Da gibt es keine Ausnahmen. „Vergib, aber sei klug, vertraue nicht zu schnell!“ Wo bitte steht das? Wo ist die Mahnung klug zu sein und nicht zu schnell zu vertrauen? Ich finde das nirgendwo im NT. Sicher gibt es Situationen, da ist es ratsam, jemandem nicht mehr zu vertrauen. Aber das sind Ausnahmen und schmerzhafte Trennungen. Hier besteht die Gefahr, dass Christen sich dem schmerzhaften Weg der Versöhnung verweigern und sich damit rechtfertigen, klug zu sein. Erst wenn jemand schuldig geworden ist an mir ist Vertrauen wirklich gefordert. Wenn jemand es alles richtig und leicht macht, kann jeder vertrauen. Dafür brauche ich Christus und seine Kraft nicht.

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