Versöhnung – 03.11.2019

Versöhnung – 03.11.2019

Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat.
2. Korinther 5, 18

Vor ein paar Wochen machte ich einen „Fehler“. Ich nahm ein kleines Büchlein und fing an zu lesen. Und da hat Gott mich kalt erwischt. Ich ahnte nichts Schlimmes, doch bei jedem Satz brannte es in mir und ich konnte immer nur wenig lesen. – Es ging um Vergebung. Ich muß vergeben. Und schon wehrte sich alles in mir, denn ich war ja fast immer im Recht! Doch ein Argument nach dem andern nahm Gott mir aus der Hand; – es geht gar nicht darum, im Recht zu sein. Vergebung ist immer nötig. ER erinnerte mich an so viele kleine und große Sachen, wo ich grollte und auf mein Recht bestand. Ich grollte gegen Gottes Wege mit mir. Ich grollte wegen meiner eigenen Schwächen. Ich grollte jedem, der mich irgendwie nervte. Ne, so hatte ich mich nie gesehen! Vor ein paar Monaten noch hatte ich festgestellt, daß ich niemandem richtig böse war, sondern allen herzlichst alles Gute wünschte! Und nun dieses Buch, diese Zerlegung meiner Motive und dieses Offenbaren meines Herzens. Dennoch, ich mußte Gott recht geben: Ich grollte in meinem Herzen schon jahrelang. Schlimm!
Wie sollen wir den Dienst der Versöhnung durchführen und anderen Versöhnung mit Gott predigen, wenn wir selber grollen? Unzufrieden sind mit Gott, uns selber und den anderen? Nicht möglich, nur leere Worte.
Und so fing ich an, alles zu bereinigen, woran Gott mich erinnerte. Die Kinder. Die Frau. Die Geschwister. Die Nachbarn. Alle waren mal dran. Und dann kam ich selber dran, wo ich mich selber verurteilte, obwohl Gott mich doch freisprach. Wie kann ich so glücklich werden? Es geht gar nicht, ich bin gefangen in meinem stillen Groll und belaste die Kinder, die Familie, die Geschwister und alle anderen mit meinem negativen Denken.
Es ist sehr wirksam, anderen, die uns irgendwie nerven, zu vergeben, daß sie so sind, wie sie sind. Ihre Art und Weise nervt uns. Und Vergebung ist die einzige Möglichkeit, damit zu leben.
Vergebung ist kein Gefühl und kein Gedanke. Vergebung ist ein Entschluß, eine Willenssache. Bleibt man bei dem Entschluß, kommen Gedanken der Liebe und Gefühle hinterher, wie die Waggons hinter der Lokomotive fahren.

Danke Jesus, mit Dir ist es möglich zu vergeben. Es fällt mir sehr schwer, aber ich will es so: Ich vergebe allen, die mir wehgetan haben, allen, die mir Unrecht taten und allen, die mich nerven. Danke, daß Du mir vergeben hast. Jede große und kleine Schuld hast Du mir vergeben. Ich bin frei!! Danke für die Versöhnung mit Gott!! Keine Verurteilung mehr!! Und ich will auch nicht mehr richten und verurteilen und auch nicht mehr auf mein Recht bestehen. Das ist mein Wille. Hilf!!

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