Verirrt …. – 03.10.2018
Paulus schreibt an die Galater:
Ich bin erstaunt, daß ihr euch so schnell von dem abwendet, der euch durch die Gnade Christi berufen hat, und daß ihr euch einem anderen Evangelium zuwendet. Doch es gibt kein anderes Evangelium, es gibt nur einige Leute, die euch verwirren und die das Evangelium Christi verfälschen wollen.
Galater 1, 6f.
Das Evangelium von Christus soll uns frei machen. Aber so viele Christen sind unter der Knute des Gesetzes gelandet und weder fröhlich noch frei.
Da gibt es die Meinung, wenn du nicht finanziell Erfolg hast und nicht gesund bist, liegt es an deinem mangelnden Glauben. Streng dich an!
Da gibt es die Meinung, Ehe ist ohne Ausweg. Der Mann kann mit der Frau machen, was er will; – schlagen, die Kinder drangsalieren, saufen und alles. Die Frau darf sich nicht scheiden lassen.
Einmal wolle ich in eine Kirche eintreten. Ich las die Satzungen: 1. Du darfst nicht rauchen. 2. Du darfst keinen Tropfen Alkohol trinken. 3. Du mußt mit der Frau, mit der du zusammen lebst, verheiratet sein. 4. Du mußt den zehnten Teil deines Einkommens der Gemeinde geben. 5. Du mußt die Leiter ehren und achten. – Da bin ich dann lieber nicht eingetreten, obwohl es für jedes dieser Gesetze Gründe gibt.
Die Evangelisten rufen: Du mußt evangelisieren! Immer und überall von Christus erzählen!! – Ne, muß ich nicht.
Wie viele Meinungen haben wir aus frommen Büchern übernommen. Sie bestimmen oft unser Denken, sind aber nicht immer hilfreich in der Praxis.
Als ich Christ wurde, hatte ich zuerst glückliche Jahre. Ich konnte die Liebe Gottes spüren, obwohl ich kein Heiliger war. Dann las ich zu viel, wie ein Christ sein sollte. Immer fröhlich, gesund, freigebig, ohne Zorn, geduldig, freundlich, lächelnd, liebevoll, voller Frieden ….. Und ich war das nicht. In mir war oft depressive Grundstimmung, Ärger, sogar Zorn, Geduld sowieso nicht….. Wie gut, daß Jesus mir ständig vergab!! Jeden Morgen ist Seine Gnade wieder neu! Ich glaubte Ihm und war leicht und fröhlich. ER hat mich lieb, trotz meiner Fehler! – ach, wie war ich glücklich mit Ihm! Doch nach und nach gewann das Gesetz die Oberhand, und ich wurde immer trauriger. Denn ein Heiliger war ich nie und werde es wohl auch nie. Ich rang um Vergebung, doch ich hörte die Worte: Sündige hinfort nicht wieder! – doch ich tat es. Schlimm, dieser Spagat, dieser Widerspruch zwischen Glaube und Wirklichkeit. Es dauerte Jahre, bis Jesus mich vom Gesetz erlöste. Und seitdem entdecke ich immer öfter, wie falsche Lehre und Tradition mich und andere vom Leben in Christus trennen. ER lebt, ER liebt, ER vergibt. Wie gut für mich!!! Je mehr ich das begreife und erlebe, desto fröhlicher und freier werde ich. Das Ende des Gesetzes, das Ende der Knute, die mich drangsaliert! Ich liebe Ihn ohne Ende. Es ist eine Freude, Ihm zu gehorchen, denn ER befiehlt nicht, sondern fragt mich, ob ich Ihm folgen möchte. Ja, diesem HErrn will ich folgen!!
Danke, daß Du mich freigemacht hast von der Knute des Gesetzes. Deine Gnade ist viel, viel größer als wir uns vorstellen können! Ja, Herr, Deine Gnade soll mich regieren, ich gehöre Dir!
2 Gedanken zu „Verirrt …. – 03.10.2018“
Von Herzen, Danke! Es ist so genau das, wonach ich mich seit langem sehne. Einfach als geliebtes Kind leben, unbeschwert. Sonst war das Kreuz umsonst.
Gottes Segen
ich muss nicht gesetzlich sein indem ich das Gesetz Gottes achte und befolge um zu wissen, dass ich trotzdem immer wieder mit meinem Versagen aufgefangen bin und so halte ich es dankbar mit dem Schreiber von Psalm 119, der überglücklich ist, dass er solch ein geniales Gesetz von Gott bekommen hat. Das Bedrohliche ist darin nicht zu finden. „Das Gesetz ist heilig“ meint auch Paulus im Römerbrief und auch Jesus streicht nicht ein Jota davon, sondern verschärft es noch. Wer es aufweicht sind meistens die Schwärmgeister, die nichts als den Geist und die anscheined fast grenzenlose Freiheit propagieren. Dabei zitieren sie mitunter 1.Kor12 „mir ist alles erlaubt…“ und ignorieren das folgende. Vieles kann man prüfen, aber z.B. Punkt 3 der Andacht sollte selbstverständlich keinen Zweifel erlauben: Selbstverständlich kann ich mit einer unverheirateten Frau nicht zusammen leben, weil ich mit Unzucht Jesus persönlich schmähe – diese Sichtweise muss uns treiben und der Geist ist nie gegen sein eigenes Gesetz.