Leiterschaft – 08.06.2017

Leiterschaft – 08.06.2017

Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefaßt haben, das verkünden wir: Das Wort des Lebens.
1. Johannesbrief 1, 1
Die Leiterschaft Jesu mit Seinen Jüngern war anders wie das, was wir heute allgemein als Leitung bezeichnen. Jesus lebte mit Seinen Jüngern zusammen, es gab keinen privaten Raum. Alles war gemeinsam oder zumindest bekannt. Nirgends gab es etwas, was versteckt werden mußte. Wenn Jesus Ruhe haben wollte, zog Er sich auf einen Berg oder in die Wüste zurück und betete.
Alle Jünger kannten Seine Wäsche und Kleidung. Jeder konnte Ihm beim Rasieren zusehen. Alle wußten, wann Er duschte, wann Er schlief, was Er gerne aß und was nicht so gerne … Es war hautenge Gemeinschaft. Johannes lebte so mit Seinem HErrn jahrelang zusammen. Nur manchmal, wenn Jesus frühmorgens zum Beten ging, schlief Johannes noch.
Leiterschaft war nicht das Vermitteln von Lehren und Wahrheiten. Es war eine Charakterschulung, ein Leben zusammen, bei dem der Jünger die Gewohnheiten und das Denken des Meisters kennenlernt und nachmacht.
Wir sollen Leiter sein für andere. Das bedeutete zuerst einmal, daß wir uns mehr um unsere Kinder kümmern. Dort müssen wir am meisten investieren, damit sie uns einmal nachfolgen können. Wir müssen sie mit Liebe und Geduld anleiten. Erst machen wir ihnen vor, wie man lebt, dann machen wir es gemeinsam, und dann sollen sie allein gehen. Jünger – Partner – Selbstständig. So sollte es sein. Wenn Väter nur arbeiten und Mama nie Zeit hat, kann aus den Kindern nichts werden. Gott hat uns nichts wertvolleres anvertraut wie unsere Kinder! Selbst die Arbeit in der Gemeinde sollte warten!
Fast alle Menschen leiten irgendwo andere Menschen. Sie sollten sich Meister suchen, mit denen sie Gemeinschaft haben und von denen sie lernen können. Und das Gelernte dann an die weitergeben, die sie selber leiten. So kann Gemeinde wachsen.
Die Menschen heute brauchen unbedingt starke Persönlichkeiten als Leiter. Sie brauchen starke Mütter und Väter im Glauben. Menschen, an die sie sich anlehnen können, die ihnen Sicherheit vermitteln und sie voll annehmen. Menschen, die Ja zu ihnen sagen ohne Wenn oder Vielleicht. Menschen, die offen sind und sich in die Karten sehen lassen. Menschen, deren Herz Jesus gehört und die alles opfern, damit andere Jesus in ihnen sehen.
Bitte, werde Vater oder Mutter für andere an Jesu Statt. ER bittet Dich darum. Besiege Deinen Egoismus, Deine Ruhebedürftigkeit, Dein „Privat“, und öffne Dein Leben denen, die Halt bei Dir suchen. ER wird es zu schätzen wissen.
Danke Jesus, Du hast nicht Deine Ruhe gesucht und uns mit frommen Reden abgespeist. Du hast Dein ganzes Leben für uns gelebt, ohne jeden Egoismus. Du gabst alles, um aus mir einen Menschen nach Gottes Abbild zu machen. Bitte hilf mir, selbst zu einem Mann zu werden, der anderen Vater und Freund ist!

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