Ein reines Herz – 16.05.2017

Ein reines Herz – 16.05.2017

Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
Matthäus 5, 8
Eigentlich stammt meine Mutter aus einem heidnischen Umfeld, man machte sich über  Glauben und Kirche lustig. Beten war ein Zeichen der eigenen Schwäche. Und dennoch betete meine Mutter jeden Abend mit mir, als ich noch ein kleines Kind war: „Ich bin klein, mein Herz ist rein, soll niemand drin wohnen als Jesus allein.“
Vielleicht hat die Not beten gelehrt? Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, woher die Mutter dieses kleine Gebet hatte, und warum sie gerade dieses immer mit mir betete. Ich weiß nicht einmal, ob sie auch mit meinen Geschwistern betete. Ich kann mich nur an meine Angstträume als Kind erinnern. Jeden Abend kamen sie und ich mußte wieder aufstehen und mich von der Mutter trösten lassen.
Es war mir als Kind sehr ernst mit diesem Gebet; – ich kannte ja kein anderes Gebet und hatte überhaupt keinen Zugang zu irgendwelchem Glauben. Das war eine ganz andere Welt, die ich nicht kannte.
Aber Gott ist allmächtig! Ihm ist alles möglich! ER sah, daß dieser kleine Junge das kleine Gebet ernstnahm und all sein Sehnen hineinlag. Klar, er strengte sich an, rein und gut zu sein. Aber im Laufe des Lebens kam so manche Sünde hinein. Doch Gott gab diesen Jungen niemals auf und ging ihm nach. ER schaffte Begegnungen mit echten Gläubigen. Es dauerte dann nicht lange, bis ich auch „Christ“ wurde, also Christus und Gott anerkannte. Dann dauerte es wieder einige Zeit, bis ich begriff, was Sünde und Vergebung ist. Doch da griff ich voll zu. Denn ich fühlte mich unrein, unheilig, unfähig, ungeliebt, unwert und noch einiges mit un-.
Die Freude über die Vergebung, dieses Auslöschen jeder Schuld, war überwältigend. Dieses Angenommensein von Gott durch Jesus, das war einfach großartig! Endlich rein, heilig, gerecht, geliebt, wertvoll … Halleluja, konnte ich nur noch singen!
Bis heute gibt es einen Kampf in mir wegen des reinen Herzens. Und immer wieder muß ich sagen: Bitte, Jesus, reinige mein Herz, vergib mir meine Unheiligkeit und hilf mir! Und immer wieder kommt Jesus und macht Seine Vergebung in mir wahr: Die Freude über die Reinheit, dieses Verbundensein mit Gott, erfüllt mit Seiner Liebe!
So ist es für mich wahr geworden: Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
Dieser Kampf um das Gut-sein wollen hat ein Ende. Ich brauche nicht mehr krampfhaft immer alles richtig machen. Ich kann nicht Jesus-ähnlich werden; ich bin nämlich ein Sünder. ER macht nun alles in mir: ER gibt den Heiligen Geist, der mich Jesus ähnlicher macht. Und ich will immer offen sein für Sein Wirken an mir. Ich gehöre Ihm, und ER mir. Wie gut das tut! Wie entspannend nach all den Kämpfen!
Danke, Jesus!! Du hast mir ein reines Herz gegeben, Du machst mich gerecht, Du nimmst alle Schuld und alles Versagen! Ja, ich strecke mich aus zu Dir wie dir Blumen sich zur Sonne ausstrecken. Bitte, verwirkliche Dich immer mehr in mir und sei mir immer nahe; – denn ich brauche Dich.

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