Ehrliches Gebet

Ehrliches Gebet

Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und sprach leise dieses Gebet: Gott, ich danke dir, daß ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste zweimal in der Woche und gebe dem Tempel den zehnten Teil meines ganzen Einkommens. Der Zöllner aber lieb ganz hinten stehen und wagte nicht einmal, seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch. Dieser kehrte als Gerechter nach Hause zurück, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.
Lukas 18,10-14

Vor einiger Zeit war ich in einem Gottesdienst und ein Mann, der auf der Straße lebte, kam herein. Er war zwar nicht betrunken, roch aber stark. Die Spuren des Alkohols konnte man an ihm ablesen. Er blieb nicht lange, sondern verschwand schnell wieder aus dieser Versammlung der Heiligen. Später sagten die Leute: Ein Glück, daß wir nicht so sind! Doch Gott sagte mir in meinem Herzen: Sie sind noch viel schlimmer; – vor zehn Jahren lebten einige von ihnen genauso. Und die Menschen redeten genauso schlecht von ihnen, wie sie jetzt über diesen Mann. Keiner hatte Hoffnung für sie, nur ich, der HErr. Ich kannte ihr Herz und rief sie heraus aus dem Dreck. Und jetzt denken sie, sie hätten es sich selber verdient …
Manche Heilige meinen wirklich, es ist genug, wenn sie ihren Zehnten geben, nicht geschieden sind, nicht trinken, nicht rauchen, nicht tanzen, nicht singen, nicht …. und obendrein Gott täglich 3 Minuten Zeit widmen. Sie strahlen eine große Selbstzufriedenheit aus. Und ich? Ich muß mir mühsam meinen Weg mit Gott suchen; ständig bin ich in Gefahr, auf eigenen Wegen zu wandeln; ständig greift der feind oder andere Leute mich an, reden schlecht über mich; oft merke ich, wie das alte Ich wieder hochkommt und ich stolz oder rechthaberisch werde. Nein, ich bin nicht gut! Ich muß mich ständig an Jesus klammern und Seine Vergebung annehmen. Ich brauche Ihn, meinen HErrn und Freund, damit ich überhaupt durchs Leben komme; allein schaffe ich es nicht. Aber ich bin glücklich, wenn ich mit meinem HErrn rede und Er mir über den Kopf streicht und sagt: Ich liebe dich! Ich mag Dich! Ich vergesse und verlasse dich niemals, mein Kind. Ich bin bei dir in der Not und trage dich hindurch. Ich bin bei dir und freue mich mit dir. Wir wollen Freunde sein!

O Jesus, wie ist es gut, daß ich Dich kenne! Wie schön ist es, mit Dir zusammen zu sein! Danke, daß Du Hoffnung für mich hast und ich geborgen bin bei Dir. Du verurteilst mich niemals und lachst mich niemals aus. Du läßt mich aufrecht stehen, selbst wenn ich siebenmal falle. Du bist der HErr, den ich liebe!

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