Der Segen des Vergebens – 09.10.2018
Vergib mir meine Schuld wie auch ich vergebe meinen Schuldigern.
frei nach Matthäus 6, 12
Vor einiger Zeit besuchte ich einen alten Freund. Er ist ein wunderbarer Mann und treuer Christ. Leider bekam er an diesem Tag Fieber und Grippe. Das machte ihm so zu schaffen, daß er ganz böse Laune bekam und Dinge sagte, die er sonst nie sagen würde. Alle meine Fehler hat er aufgezählt, die großen und die kleinen. Ich merkte, daß in ihm eine Bitterkeit war, die er sonst unter Kontrolle hatte. Er war etwas zornig über die vielen Enttäuschungen, die er im Beruf erlebt hatte. Ich denke, er war sich selber gar nicht bewußt, daß diese Dinge in ihm waren. Nun kam alles an die Oberfläche und man konnte es bereinigen.
Es gibt viel Zorn, Enttäuschung und Bitterkeit bei uns Christen. Wir haben auch Grund dafür. Aber Jesus meint: Wir sollen lieber vergeben, sonst zerfrißt die Bitterkeit und der Groll das Herz, den Glauben, die Freude und raubt jeden Frieden.
Die großen Dinge wissen wir, diese Dinge, die uns wirklich weh tun. Und wir finden keine Ruhe, bis wir vergeben haben. Aber die kleinen Dinge, die machen´s! Es sind die kleinen Füchse, die den Weinberg verderben!
Wir bemerken sie nämlich nicht so richtig. Wir gewöhnen uns an Dinge, die nicht recht sind. Wir spielen den Großzügigen und gehen darüber hinweg, aber es ist nicht die Wahrheit unserer Gefühle. So häufen sich die kleinen Dinge an, bis sie ein Berg sind. Und der lastet dann auf uns, auf unseren Glauben, den Frieden und die Freude; – alles stirbt langsam ab.
Irgendwo in den Psalmen gibt es einen Vers: HErr, vergib mir auch die Schuld, die mir nicht bewußt ist! – Ja, und so wollen wir es auch mit dem Vergeben halten: Wir vergeben diese Dinge, die uns nicht mehr bewußt sind. Ganz pauschal vergeben wir alles und allen, weil wir uns nicht an alles erinnern können; – und vielleicht ist es auch besser, sich nicht ständig an böse Dinge zu erinnern. Wenn uns dann wieder etwas einfällt, was früher gewesen ist, denken wir gleich an dieses pauschale Vergeben. Ja, der Bruder hat mir das angetan, stimmt. Aber ich habe pauschal vergeben, auch ihm. So und Punkt, basta, vorbei. Ich will mich damit nicht mehr belasten und beschäftigen.
So wird mein Herz jedesmal ein Stückchen freier, bis es genug Platz für die Freude und den himmlischen Frieden hat.
Ja, es lohnt sich, mit Jesus zu leben, mit Ihm zu reden, Antworten zu bekommen und Seinen Segen in sich zu haben. Halleluja! Er ist HErr! Wunderbar!!
Danke Jesus, Du leitest mich, Du heilst mich, Du befreist mich! Immer wieder gehst Du eine Schicht mehr in die Tiefe und deckst Ursachen und Schuld auf, so daß vergeben und geheilt werden kann. HErr, das fällt mir nicht immer leicht, aber Du hilfst mir!
Ein Gedanke zu „Der Segen des Vergebens – 09.10.2018“
Hallo lieber Frank,
deine Ansicht zum „pauschalen“ Vergeben kann ich NICHT TEILEN.
Ich erlebe, dass der Heilige Geist phasenweise an meinem Herzen arbeitet
und ähnlich des Zwiebelschälens Schicht für Schicht aufdeckt,
um das mit mir zu bearbeiten und Heilung zu schenken.
Das ist ein HEILUNGSPROZESS, der dauert.
Shalom, Martina