Der Schuldberg

Der Schuldberg

Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.
Matthäus 16, 19

Ich stelle mir vor, in meinem Herzen ist ein Raum, in dem die Schuld aufbewahrt wird. In der einen Ecke ein kleiner Haufen, das ist meine Schuld. Und in der anderen Ecke ein sehr großer Haufen, das ist die Schuld, die andere mir angetan haben. Das war so, bis Jesus mir mal zeigte, mit welch milden Augen ich mich sah, und mit welch kritischem, genauem Blick ich andere maß. ER lehrte mich, andere barmherziger und milder anzusehen, und schon schrumpfte ihr Schuldberg. Dann sah ich mich selber mit meinem eigenen kritischen Blick und mein Berg wuchs und wuchs, bis ich es kaum noch ertragen konnte. Der Raum in meinem Herzen war so voll, daß es mich sehr beschwerte, ich konnte gar nicht mehr fröhlich sein, sondern war sehr niedergeschlagen; – die Last war zu groß.
Dann fragte Jesus, ob ich die Lasten nicht hinausbringen wollte. Klar, das wollte ich. Und so vergab ER mir meine Schuld, und ich trug sie hinaus. Das war eine große Erleichterung in mir! Doch dummerweise trug ich die Schuld oft wieder hinein. Immer, wenn ich mich an etwas erinnerte und mir selber Vorwürfe machte, trug ich die Schuld wieder hinein. Und wenn ich um Vergebung bat, warf ich die Schuld hinaus. So ging das lange hin und her. Bis ich mich entschloß, Seinem Wort zu glauben: Es ist vergeben, es ist vergessen!
Mit dem anderen Berg, der Schuld der anderen an mir, war es das gleiche. Immer, wenn ich ihnen vergab, wurde ihr Schuldberg kleiner und es wurde leichter für mich. Immer, wenn ich mich erinnerte und die Vorwürfe erneuerte und mein Selbstmitleid pflegte, wuchs der Berg und es wurde mir schwer ums Herz. Bis ich mich entschloß, daß mein Entschluß zu vergeben dauerhaft und für immer war. Da kam die Schuld nicht wieder. Nun sind beide Berge weg und ich bin unbeschwert. Ja, ich kann fröhlich singen und dem HErrn Jesus danken, denn ER trug die Schuldberge ans Kreuz.
Wenn ich jemanden löse aus seiner Schuld, so kann Gott nicht anders, als auch vergeben. Wenn ich für meine Schuld um Vergebung bitte, kann Gott nicht anders, als vergeben, um Jesu Willen, der am Kreuz bezahlt hat. Wenn ich etwas in meinem Herzen festbinde, bindet Gott es auch; – aber es beschwert mich! – und Gott ist auch nicht glücklich darüber.
Wir haben die Vollmacht zu vergeben! Nutzen wir die Chance!

Danke, Jesus, Du machst mich frei! Meine Schuld ist weg und Du nimmst auch die Schuld der anderen weg, so daß mein Herz frei und unbeschwert ist. Ich verzichte auf Rache und Gerechtigkeit, sondern will Deine Gnade für mich und die anderen. Danke, Du hast gute Pläne und Gedanken für mich!!

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