Demut und Herrschsucht
ER muß wachsen, ich aber muß kleiner werden.
Johannes-Evangelium 3,30
Johannes der Täufer sagt dies. Er war ein „erfolgreicher“ Prediger: Er hatte seine eigenen Jünger, die „Meister“ zu ihm sagten und eine sehr große Anhängerschaft; viele, viele Menschen hörten ihm zu und veränderten ihr Leben. Und nun kommt da noch einer, Jesus, der auch tauft und predigt, Jünger und eine große Zuhörerschaft hat. Alle scheinen jetzt dem HErrn Jesus nachzulaufen und Johannes zu verlassen. Seine Jünger waren darüber etwas empört, vielleicht sogar eifersüchtig und neidisch. Johannes weist noch einmal darauf hin, dass er nur eine Stimme ist und ein Gesandter, der dem HErrn vorausgeht. Er will die eigentliche Ehre gar nicht! Er liebt Gott und will alles für Ihn und Seinen Sohn geben! Dafür stellt er sich gern zurück; er weist auf Jesus hin. ER soll wachsen an Einfluß, Stärke, Weisheit und Gnade; er will gerne verzichten. Johannes weiß anscheinend, dass sein Auftrag bald erfüllt ist.
Jeder Mensch beeinflusst oder leitet andere Menschen; durch Worte, Denkart und Lebensstil beeinflussen wir unsere Umgebung. Ob in der Familie, Schule, Arbeit oder Gemeinde: Wir verändern und beeinflussen. Vielleicht sind wir sogar Leiter oder Chefs. Dann ist unsere Verantwortung noch viel, viel größer. Da ist es gut, wenn wir so eine Einstellung wie Johannes haben. Jesus ist alles, ich bin nicht wert, Ihm die Schuhe aufzuschnüren (Joh. 1,27). Wir brauchen diese Demut, damit wir nicht eifersüchtig oder neidisch werden. Wir brauchen dieses Denken und Ziel, dass es den anderen gut geht und wir selber nehmen uns etwas zurück. Jesus ist doch schließlich der HErr! Alle Ehre Ihm und nicht uns!
Danke Jesus, Du bist der HErr! Aber Du drängst Dich nicht auf und zwingst keinen, Dir zu folgen. Du hast nur das Wohl Deiner Schafe im Auge. Du bist geduldig, barmherzig, langmütig und freundlich. Deine Gnade ist auch heute morgen wieder neu!