Bei den Schweinen – 29.07.2020

Bei den Schweinen – 29.07.2020

Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land.
Lukas 15, 13

Es war einmal ein Christ, dem es in der Gemeinde zu langweilig wurde. Langweilige Predigten am Sonntag, und die Bibelstunde war zum Einschlafen. Immer nur beten und Bibellesen, singen und einen guten, fröhlichen  Eindruck machen. Niemals mit den Freunden feiern, kein Schnaps, keine Mädchen, nichts. Ne, das ist doch kein Leben! – Und so machte er sich auf in ein fernes, unbekanntes Land. Erst noch ließ er sich vom himmlischen Vater auszahlen, einen dicken Segen und all die guten Dinge, die einen Christen ausmachen, und dann nichts wie weg.
Mei, wie spannend in der Welt alles war! Leuchtreklame, Geselligkeit, Aktion bis spät in die Nacht! Spannende Filme, die nichts verbergen, Sport, Musik, Mädchen, Alkohol und mehr! Er dachte, das Leben fängt jetzt erst richtig an.
Doch nach einiger Zeit kam die Syphilis, die Leber machte Beschwerden, der Kopf schmerzte und es war von allen Freunden niemand mehr da, der ihn trösten oder helfen konnte. Einsam und allein lag er herum und bettelte um Brot. Jemand sah ihn und schickte ihn in den Schweinestall zum Misten und andere Arbeiten, die sonst niemand machen wollte. Da saß er herum und bedauerte sich. Ach, wie war das Essen zu Hause so gut, wie war das schön, mit der Familie zusammen zu sein! – und er bekam Sehnsucht nach Hause. Nach einigen Tagen faßte er einen Plan und brach auf, um nach Hause zu gehen. Aber er wußte nicht, nimmt der Vater ihn überhaupt wieder auf, nachdem er sich so schäbig benommen hatte? Er schrieb einen Brief, indem er seine Bedenken mitteilte und darum bat, falls er nach Hause zurückkehren dürfte, sollte man ein großes Bettuch in den Apfelbaum hängen. Das würde er von Weitem sehen und dann entweder umdrehen oder heimkommen. Als der Mann noch einige Kilometer vom Zuhause entfernt war, sah er alle Bäume um das Haus voller Betttücher und der Vater stand am Weg und wartete auf ihn. Der Vater erkannte ihn von Weitem und lief ihm entgegen, umarmte ihn und zog ihn ins Haus, steckte ihn unter die Dusche, denn er roch ziemlich streng,  verbrannte die lumpigen Kleider und kleidete ihn neu ein, Friseur und Rasur waren angebracht und während dessen brutzelte ein Spanferkel auf dem Grill. Welch eine schöne Feier, welch eine überschwängliche Freude, welch ein Glück, wieder zu Hause zu sein!
Ja, Kind, so wartet der himmlische Vater auf dich. Viele gehen ab und an mal auf „Erkundungstripp“  in die Welt und kommen beladen mit Sünden zurück. Der Vater wartet auf dich. ER nimmt dich in den Arm, macht keine Vorhaltungen, sondern reinigt dich und macht dich wieder weiß, rein und heilig. Du bist Sein Kind, auch wenn du jetzt noch bei den Schweinen sein solltest. Komm zurück, Er wartet!!

Danke Vater, Du weist keinen zurück, egal wie schlimm sein Leben war. Du schaffst neues Leben, das alte vergeht. Wie gut, Dich zu kennen und bei Dir geborgen zu sein!!!

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