Nächstenliebe – 19.08.2019

Nächstenliebe – 19.08.2019

Du sollst den HErrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst.
Lukas 10, 27

Das sind das wichtigste Gebot, es ist untrennbar: Gott lieben und den Mitmenschen lieben und sich selbst. Eins ohne das andere ist unmöglich.
Wir fuhren zum See zum Grillen. Dort lag ein Hund mit einem Napf Wasser, allein. Sofort wußte wir alle, den hat man ausgesetzt in der Hoffnung, es findet sich jemand anderes, der für den Hund sorgt. Und dann ging das Mitleid los. Jeder wußte sofort einen anderen, der diesen Hund unbedingt nehmen mußte. Doch all die Telefoniererei hatte keinen guten Abschluß, niemand wollte einen Hund. Große Trübsal ….. fast schon Tränen: Der arme Hund!
Wieder war es wie so oft: Keiner konnte selber helfen, aber jeder wußte einen anderen, der helfen sollte. – Ob Jesus das so gemeint hatte?
Vor ein paar Tagen bekam ich eine Mail. Ich sollte dagegen protestieren, daß Menschen aus dem Iran, die in Deutschland gläubig geworden sind, wieder in den Iran abgeschoben werden. Dort droht ihnen Zwang, Folter und Tod. Etliche sollen schon verschwunden sein.
Ich wurde etwas zornig, denn wieder tun die Christen nichts als vom Staat Hilfe zu fordern. Der soll sich für die Geschwister einsetzen. Und die Christen? Sie begnügen sich damit Mails zu schreiben.
Als die Nazis die Juden verfolgten und umbrachten, haben viele Holländer und Dänen Juden versteckt, auch wenn sie dadurch ihr eigenes Leben gefährdeten. Warum können wir heute nicht diese iranischen Geschwister aufnehmen, verstecken und versorgen? Lieber lassen wir sie abschieben in den Iran, in den Tod; – und unser Staat hat Schuld.
Wie viele von uns haben mehr als ein Zimmer, manche wohnen sogar allein in einem großen Haus. Aber man kommt nicht darauf, die verfolgten Geschwister aufzunehmen und zu versorgen. Meldet man sie dem Sozialamt, ist alles aktenkundig und bald fährt der Bus zur Abschiebung vor.
Bevor wir jemals wieder klagen und protestieren – (Protest gegen ungerechte Politik ist, nebenbei bemerkt, richtig. Aber man darf nicht dort stehen bleiben) -, sollten wir in Zukunft überlegen, wo wir selber gefragt sind zu handeln. Ob wir die Möglichkeiten haben und wie es zu schaffen ist. Wir sind faul geworden im Sozialstaat, der sich angeblich um alles kümmert. Liebe Gott und deinen Nächsten, das ist tatkräftiges Handeln und sind keine frommen Gefühle!!
(PS: Der Hund ist auf meinem Hof gelandet.)

Jesus, vergib! So oft bin ich nicht darauf gekommen, daß ich die Pflicht und Möglichkeiten habe zu helfen. Du hast dich selber nicht verschont, sondern Dein Leben hingegeben, damit ich leben kann. Hilf mir, damit ich Dir ähnlicher werde!!!

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