Erscheinen meines Gottes Wege …..

Erscheinen meines Gottes Wege …..

Deine Augen sahen, wie ich entstand,
in Deinem Buch war schon alles verzeichnet;
meine Tage waren schon gebildet,
als noch keiner von ihnen da war.
Wie schwierig sind, o Gott, Deine Gedanken,
wie gewaltig ist ihre Zahl!
Psalm 139,16f

Gestern merkte ich, wie ich den ganzen Tag vor mir her meckerte. Nichts paßte mir, überall nur Schwierigkeiten; nichts gelingt, alles geht irgendwie kaputt; alle reden sie schlecht über mich, alle wollen mich nur ausnutzen … Vielleicht kennst Du auch solche Gedanken. Mich überfallen sie manchmal und ich werde sehr schlecht gelaunt und depressiv, wenn ich diesen Gedanken nachgebe. Gestern erinnerte mich der HErr an ein Lied, was ein deutscher Soldat im Winter im Kessel von Stalingrad geschrieben hatte. Der Soldat kam nie wieder, er ist verschollen; nicht einmal seinen Namen kennt man, nur seinen letzen Brief mit dem Lied. Der HErr zeigte mir, wie dieser Mann an Ihn festhielt und trotz des Leidens und Sterbens um ihn herum Trost und Hoffnung fand. Jesus hat ihn gehalten und durchgetragen! Und ich, ich meckere bei jeder kleinen Kleinigkeit. Nun, da mußte ich mich bei meinem HErrn entschuldigen.
Wir kennen die Pläne Gottes mit diesem Soldaten nicht, aber ER kennt sie und weiß, es wird gut! Für den Mann sah es ganz hoffnungslos aus, aber Gott gebraucht das Lied dieses Mannes bis heute, um Menschen zu trösten und um Seine Liebe und Fürsorge zu zeigen. Tränen und Leid bringen Frucht für die Ewigkeit!

Erscheinen meines Gottes Wege
mir seltsam rätselhaft und schwer,
und gehen Wünsche, die ich hege,
still unter in der Sorgen Meer.
Will trüb und schwer der Tag verrinnen,
der mir nur Schmerz und Qual gebracht,
so darf ich mich auf eins besinnen:
dass Gott nie einen Fehler macht.

Wenn über ungelösten Fragen
mein Herz verzweiflungsvoll erbebt,
an Gottes Liebe will verzagen
weil sich der Unverstand erhebt,
dann darf ich all mein müdes Sehnen
in Gottes Rechte legen sacht
und leise sprechen unter Tränen:
dass Gott nie einen Fehler macht.

Drum still mein Herz und lass vergehen,
was irdisch und vergänglich heißt,
im Lichte droben wirst du sehen,
dass gut die Wege, die er weist.
Und müsstest du dein Liebstes missen,
ja ging’s durch kalte, finstre Nacht,
halt fest an diesem sel’gen Wissen:
dass Gott nie einen Fehler macht!
(1943 in Stalingrad gedichtet, Verfasser unbekannt)

Danke, Jesus, für diesen Mann! Er ist für uns ein großer Segen geworden. Danke, daß Du ihn nicht allein gelassen hast, sondern zur richtigen Zeit zu Dir genommen hast. Danke, Du bist auch über meinem Leben der HErr. Auch wenn ich nicht alles verstehe, so weiß ich doch: Deine Gedanken und Pläne mit mir sind Pläne des Heils! Darum will ich Dir danken und Dir immer vertrauen!

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